Tier- und Pflanzenvorkommen

Unsere Teiche werden eigens für die extensive Teichwirtschaft angelegt. Dabei achten wir darauf, dass sie für viele, auch gefährdete Tier- und Pflanzenarten zu einem neuen Lebensraum werden. Sie bilden für viele Tier- und Pflanzenarten neue Trittsteine im lückig gewordenen Lebensraumverbund. Diese Trittsteine ermöglichen ihnen wieder das „Wandern von Insel zu Insel“ durch die ausgeräumte Landschaft.

Um dieses Ziel zu erreichen ist es wichtig:

  • die Teiche mindestens 10 Aren gross und naturnah zu gestalten, mit natürlichem Lehmboden abzudichten.
  • die Ufer grösstenteils flach auszubilden, damit ein breiter, artenreicher Ufersaum entsteht.
  • die Umgebung extensiv zu nutzen und mit weiteren Lebensräumen, Versteck- und Überwinterungsnischen aufzuwerten. Denn viele Arten, die einen Teil ihres Lebens im Wasser verbringen, benötigen auch vielfältige Landlebensräume, etwa die Amphibien und Libellen.
  • die Teiche gut in die Landschaft einzubetten und mit weiteren naturnahen Lebensräumen in der Umgebung zu vernetzen. Denn viele Arten wie z.B. die Ringelnatter brauchen ein grösseres Lebensraummosaik und müssen entlang naturnahen Lebensräumen durch die Landschaft wandern können.
  • die Teiche nur sehr extensiv mit geringem Fischbesatz (maximal 30 Karpfen pro 10 Aren Wasserfläche) und ohne Zufütterung und Hilfsstoffeinsatz zu bewirtschaften, damit das Ökosystem Teich einwandfrei funktioniert und keine Vorfluter belastet werden
  • fischfreie Nebenweiher und Tümpel anzulegen, da z.B. einige bedrohte Amphibienarten und Wirbellose, sich in mit Fischen besetzten Gewässern nicht erfolgreich entwickeln können.
  • den Hauptteich alle paar Jahre ein bis zwei Jahre trocken zu legen, um den Teichschlamm zu mineralisieren. So kann auch den stark gefährdeten Pflanzen der Teichbodenflora (Zwergbinsen- und Zweizahnfluren) zwischendurch wieder Lebensraum geboten werden. Zwischenzeitlich kann hier ein fischfreies Pioniergewässer eingestaut werden, dass der Entwicklung der Pioniere unter den Amphibien- und Libellenarten dienen kann.

Mit den ersten Teichen konnten wir auf diese Weise erste Lücken für Arten wie die Kreuzkröte und Ringelnatter schliessen, diese Arten aus ihren letzten Rückzugsflächen wieder zum Ausbreiten bewegen. An allen Teichen bilden sich wieder genügend grosse Erdkrötenpopulationen, die dank dieser Grösse auf Dauer in Region überleben können.

Die Erdkröten entwickeln sich in pflanzenreichen grösseren Gewässern. Ihre Kaulquappen werden vom Karpfen verschmäht. An den ersten Standorten nutzen sogar Ringelnatter, Dohlenkrebs, Wasserpitzmaus und Wasserfledermaus die grösseren Teiche als Jaghabitat.

Der Biber hat erste Gewässer besiedelt, da sie seinen Speiseplan mit leckeren Pflanzen bereichern, so auch mit Pioniergehölze wie Weiden. In den Feuchtwiesen der Teichumgebung können sich wieder Sumpfschrecken entwickeln und die ersten Orchideen siedelten sich an.

Dies ersten Erfolge sind mit ein Grund, weshalb wir mit dem Projekt Teichperlenkette weitere Lücken schliessen wollen. Diese grosse Projekt werden wir Ihnen nach und nach auf der Webseite vorstellen. Die erste Teichperle konnten wir im Sommer 2018 mit dem Wildbergweiher in Fischbach einweihen. Die auf der Karte rot und orange markierten Orte sind Standorte, die in der nächsten Zeit abgeklärt werden sollen. Einzelne davon sind bereits in der Detailplanung oder Ausführung.